New Work und Nachhaltigkeit beim Plattenleger

Zurück zur Übersicht

Seit 1978 verlegt die Lasave AG aus La Punt Chamues-ch in Häusern und Hotels im Oberengadin Keramik- und Natursteinplatten. Die meisten Natursteinplatten kommen aus Graubünden und der näheren Umgebung. In der Keramikwelt ist Italien und Spanien führend. Das Team ermöglicht fast alle Wünsche und auch ausgefallene Ideen.

sg. David Sala Veni wurde in den Familienbetrieb hineingeboren. Seit über 30 Jahren führt er diesen in der zweiten Generation. Für ihn war früh klar, dass er Plattenleger lernen und seine Passion für Keramik und Naturstein vertiefen wollte. Seit 22 Jahren unterstützt ihn seine Frau Nadja im Betrieb und ist mehrheitlich für die Geschäftsführung im Hintergrund tätig (Personal, Buchhaltung, Marketing). Auch ihr Sohn ist vom Handwerk begeistert und nun im zweiten Lehrjahr. «Unsere Mitarbeiter statten oft das ganze Haus mit verschiedenen Platten aus, die der Kunde in unserer Ausstellung ausgewählt hat», erklärt David. Nachhaltigkeit ist ein Megatrend und somit wünschen sich die meisten Kunden Naturstein aus der Region. Die Steine kommen oft aus den Regionen Bergell, Misox, Vals, Andeer, Tessin, Piemont, Südtirol und Aostatal. «Wir arbeiten eng mit dem Natursteinwerk ITALGRANITI in der Nähe von Chiavenna zusammen», betont David. Das Steinwerk bauten seine Eltern auf und führten es bis zum Tod von Italo Sala Veni im Jahr 2001. Ab diesem Zeitpunkt durften sie auf ihren langjährigen Mitarbeiter Mauro Del Giorgio zählen, der die Leitung übernahm und vor 10 Jahren den Betrieb kaufte. «Mauro hat bei meinem Vater gelernt, ist gleich alt wie ich und wir sind wie Brüder. Das ist heute noch eine sehr bereichernde und kreative Zusammenarbeit.»

Individuelle Kundenwünsche

Manche Kunden haben spezielle Steinplatten-Wünsche, welche nicht aus der Umgebung kommen. Nadja sagt: «Wir erfüllen solche Wünsche, empfehlen aber unsere schönen einheimischen Steine.» Die Architekten, mit denen sie zusammenarbeiten, bevorzugen ebenfalls Materialien aus der Region. Dass Kunden mit der Auswahl der Platten nach der Fertigstellung nicht zufrieden sind, kommt selten vor. «Ein Kunde mit einem Indoorpool war sehr anspruchsvoll und legte einen unmöglichen Umgang mit unseren Mitarbeitenden an den Tag», erzählt David. «Zum eigenen Schutz mussten wir uns aus dem Auftrag zurückziehen.» Schwierige Kunden sind zum Glück die Ausnahme. «Unsere Mitarbeitenden schätzen die Zusammenarbeit mit langjährigen Kunden und die familiäre Atmosphäre bei uns», so David. «Viele Architekten und Bauherren kennen uns seit Jahrzehnten und schätzen die Zuverlässigkeit, Qualität, Beständigkeit, sowie die gute Stimmung des Teams», erzählt Nadja. Ein unvergessliches Erlebnis für das Team war eine Kundin, die eine grosse Badewanne aus Stein bestellt hatte, die mit einem Kran, in das Haus gehoben werden musste, bevor das Dach gedeckt werden konnte.

Die Trends verändern sich

Die meisten Kunden kommen aus der Schweiz, Italien und Deutschland. Auswirkungen der Zweitwohnungsinitiative haben sie kaum gemerkt. Es werden jedoch vermehrt alte Häuser durch den Generationenwechsel umgebaut. Insbesondere in den letzten zwei Jahren, als die Zweitwohnungsbesitzer häufiger im Engadin verweilten, wurde sehr viel in Renovationen investiert. Bei solchen Baustellen werden die alten Platten herausgespitzt, der Untergrund neu aufgebaut und mit neuen Platten belegt. Sie gestalten nicht nur Bäder und Wellnessanlagen, sondern auch Wohnzimmer, Küchenabdeckungen, Cheminéeverkleidungen, Treppen und Fassaden. Alle paar Jahre kommen neue Trends auf. Zurzeit sind grossformatige und dünne keramische Platten gefragt, zum Teil farbig, gemustert oder eine leicht strukturierte Oberfläche. Auch Keramikplatten, die Stein und Holz imitieren sind sehr gefragt. Beim Naturstein waren früher polierte Steine beliebt, heute sind feine und gröbere Strukturen im Trend.

Dank langjährigen Mitarbeitenden genug Arbeitskräfte

Auf die Frage, ob sie Mühe haben Fachkräfte zu finden, antwortet David, «Nein, wir haben langjährige Mitarbeitende und sind für gute Arbeitsbedingungen und eine familiäre Stimmung im Team bekannt.» Dankbarkeit und Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitenden ist beiden sehr wichtig, denn die Mitarbeitenden sind der Kern der Firma. So werden Mitarbeiteranlässe und die Nutzung des Betriebsbusses für den Arbeitsweg geschätzt. Sehr gut kommt der freie Freitagnachmittag alle zwei Wochen an. In den paar Wochen, bevor die Hotels öffnen, entfällt dieser und alle geben Vollgas. Andere Betriebe aus der Region wollen mit diesem Modell nachziehen. Für Lasave ist New Work nichts Neues, sondern Teil der Firmenkultur.

Diese Serie stellt Mitgliedsbetriebe vor. Die Auswahl erfolgt zufällig.

Über die Lasave AG

Gründungsjahr: 1978

Anzahl Mitarbeitende: 14 Vollzeit, davon 2 Lernende

Fachrichtungen: Plattenleger/in, Steinwerker/in

Weitere Infos: www.lasave.ch

zurück zur Übersicht