Fachtagung: «Ausbilden und Führen der Generation Z»

Rund 250 Personen besuchten am Dienstagnachmittag, 14. Mai, die Fachtagung Berufsbildung im Titthof in Chur. Das diesjährige Thema war «Ausbilden und Führen der Generation Z». Die Teilnehmer/innen erfuhren von den 13 Referent/innen verschiedene Aspekte im Umgang und der Ausbildung mit der heutigen Generation von Lernenden.

Der vom Bündner Gewerbeverband zum dritten Mal organisierte Anlass wurde von Regierungspräsident Dr. Jon Domenic Parolini eröffnet. Die von Melanie Salis moderierte Tagung fand zum ersten Mal in der Woche der Berufsbildung statt. Das Ziel war es, verschiedene Akteure aus der Berufsbildung zusammenzubringen und den Austausch zu fördern.

Generation Z kam zu Wort

Höhepunkte waren die Fachreferate des 24-jährigen János Bucher vom Start-up Neoviso und dem erfahrenen Berufsbildungsexperten René Marques von berufsbilder.ch. Ihre Vorträge zu «Die Generation Z verstehen» und «Den Lernprozess der Generation Z fördern» beinhalteten bekannte wie auch viele neue Aspekte. Nicht minder interessant waren die Gespräche mit den Lernenden der Generation Z. Lisa Rekalic und Serena Bresadola erklärten an der Seite ihrer Ausbildnerinnen Tamara Kühne (Graubündner Kantonalbank) respektive Riccarda Eugster (Kantonsspital Graubünden) ihre Sicht der Dinge für einen zeitgemässen Lehrbetrieb. Zum Ausdruck kam bei diesen Gesprächen, dass Lernende Verantwortung übernehmen möchten, gleichzeitig aber eine unterstützende Begleitung erwarten. Die Kommunikation auf Augenhöhe im Ausbildungsbetrieb ist zentral. Dies erfordert Zeit und Engagement der Berufsbildner. Lernende nebenbei auszubilden, ist nicht mehr möglich.

Fünf Praxisbeispiele

Welche Bedürfnisse, Ansprüche und Haltungen die Lernende der Generation Z (Jahrgänge 1995-2010) haben und wie sich gegenüber der vorherigen Generationen unterscheiden, zeigten die Praxisbeispiele auf. Die fünf Referent/innen Jürg Gerber (Zindel United AG), Jeannine Bentivegna (Gewerbliche Berufsschule Chur), Petra Wyss (Amt für Berufsbildung GR), Nicolin Uhlmann (Farbelhaft AG) und Olivia Stock (Garage Stock) gaben in ihren jeweils 8-minütigen Präsentationen einen Einblick in ihren Alltag. Personen aus den Organisationen der Arbeitswelt, der Berufsfachschulen, der überbetrieblichen Kurse, der Ausbildungsbetriebe und des Kantons waren gleichermassen begeistert von den informativen, aber auch humorvollen Referaten.

Generation Z muss abgeholt werden

Für BGV-Direktor Maurus Blumenthal zeigte die Fachtagung, dass die heutigen Lernenden abgeholt werden möchten. Mit ihren Bedürfnissen hätten sie teils widersprüchliche Anforderungen an ihre Lehrbetriebe.  «Flexibilität und Klarheit sowie kontinuierliches Feedback einzufordern und zu geben, erfordert einiges von den Lehrbetrieben.» Lernende seien aber bereit, sehr gute Leistungen zu erbringen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen würden, so Blumenthal.

Das Ziel der diesjährigen Fachtagung, über das Thema Generation Z zu informieren, Fragestellungen aus fachlicher Sicht zu erörtern und konkrete Beispiele aus der Praxis zu präsentieren, wurde erfüllt. In seinem Schlusswort hob Rico Cioccarelli, Ressortleiter Berufsbildung im Leitenden Ausschuss des BGV heraus, dass eine gute Zusammenarbeit zwischen den Akteuren in der Berufsbildung zentral sei. Der anschliessende Netzwerk-Apéro war darum für den Austausch wie gemacht und wurde rege genützt.

PS: Die nächste Fachtagung Berufsbildung findet am 7. Mai 2025 im GKB-Auditorium in Chur statt.

 

Programm:

  • Grusswort Regierungspräsident Dr. Jon Domenic Parolini
  • Referat «Die Generation Z verstehen», János Bucher, Head of Finance bei NEOVISO
  • Praxisbeispiel 1: «Lehrbetrieb Baubranche», Jürg Gerber, Unternehmensleiter Bauleistungen bei Zindel United
  • Praxisbeispiel 2: «Berufsfachschule», Jeannine Bentivegna, Fachlehrerin an der Gewerblichen Berufsschule Chur
  • Gespräch mit Tamara Kühne, HR Beraterin Nachwuchs bei der Graub. Kantonalbank, mit einer Auszubildenden

    Pause

  • Referat «Den Lernprozess der Generation Z fördern», René Marques, Leiter Grundbildung berufsbildner.ch AG
  • Praxisbeispiel 3: «Berufswahl», Petra Wyss, Stv. Abteilungsleiterin Berufs, Studien- und Laufbahnberatung beim Amt für Berufsbildung GR
  • Praxisbeispiel 4: «überbetriebliche Kurse" Nicolin Uhlmann, Kursleiter ÜK Maler, Vorstandsmitglied des Bündner Malerunternehmer-Verbandes und Prüfungsexperte.
  • Praxisbeispiel 5: «Lehrbetrieb Autogewerbe», Olivia Stock, Geschäftsleiterin bei Garage Stock Zizers
  • Gespräch mit Riccarda Eugster, Ausbildungsbegleitung des Kantonsspitals Graubünden, mit einer Auszubildenden

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