Grosse Impulse für die regionale Wirtschaft im Moesano

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6565 lautet die Postleitzahl von San Bernardino. Das einstige Touristikziel hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung verloren. Das soll sich wieder ändern. Der Tessiner Unternehmer Stefano Artioli will das Dorf wiederbeleben. Er erfährt eine breite Unterstützung, auch von der regionalen Wirtschaft.

San Bernardino, herrlich in die Natur eingebettet, liegt zu Füssen des gleichnamigen Passes. Im frühen 19. Jahrhundert hatte es sich zu einem beliebten Reiseziel entwickelt. Vom einstigen Glanz ist nicht viel übrig geblieben. Das Dorf, welches heute Teil der Gemeinde Mesocco ist, wirkt eingeschlafen. In den nächsten Jahren wird sich dies ändern. Die Gesellschaft San Bernardino Swiss Alps SA plant mit einem Investitionsvolumen von rund 300 Millionen Franken. Je nach wirtschaftlicher Entwicklung kommen später weitere Investitionen dazu.

Aufbruch ist gestartet
Der Tessiner Investor Stefano Artioli ist ein gewichtiger Immobilieninvestor und -entwickler. Bereits im Dezember 2023, so sieht es der Plan vor, sollen die stillgelegten Sportanlagen ihren Betrieb zumindest teilweise wieder aufnehmen. Dadurch soll ins Dorf auf 1626 Meter über dem Meeresspiegel Leben zurückkehren. Die Wiederbelebung soll Begeisterung für das riesige Investitionsprojekt entfachen. Die Investitionen kommen wesentlich aus dem Tessin, das Projekt ist in Graubünden und in der Region aber gut verankert. «Hier herrscht Freude. Die Mehrheit der Leute sind positiv eingestellt, weil das Projekt für die ganze Region, nicht nur für San Bernardino wichtig wäre», erklärt Giovanni Polti. Der Präsident des HGV Misox sagt bewusst «wäre», weil er abwarten will, ob alles Geplante umgesetzt werden kann. Polti sagt, dass die Artisa Group von Stefano Artioli einen guten Ruf geniesse und als seriös eingeschätzt werde. Das Vertrauen im Dorf und der Gemeinde Mesocco gross. Er zweifelt nicht an der Idee, der Akzeptanz der Bevölkerung oder am Investor, sondern ob die Investitionen langfristig aus dem Betrieb finanziert werden können. Daher sei das schrittweise Vorgehen sicher sinnvoll. Es werde sich zeigen müssen, was das Projekt der regionalen Wirtschaft bringt, so Polti. Wenn alles umgesetzt werde, was versprochen sei, sehe er für das Gewerbe, aber auch andere Branchen der Region Chancen, am Erfolg teilzuhaben. «Aufgrund des Arbeitskräftemangels sind einige Hundert neue Arbeitsplätze sicherlich eine Herausforderung.»
«Andererseits», erläutert Polti «wertet das Projekt die Region Moesa als Arbeits- und Wohnort auf.» Die neuen Freizeitanlagen können auch von den Einheimischen genutzt werden. Als «für die regionale Wirtschaft zukunftsweisend» bezeichnet Christian Rathgeb das Projekt. Das Unternehmen möchte der regionalen Wirtschaft beidseitig des San-Bernardino-Passes nicht nur für die Bauphase Aufträge erteilen können, sondern den Betrieb in die regionale Wirtschaft einbetten. Zulieferer, Betreiber von Läden und jeglicher Infrastrukturen sowie Dienstleistungen bis hin zu Eventveranstalter sollen möglichst in der Region gefunden werden. Interessierte können sich jederzeit bei der San Bernardino Swiss Alps SA melden.

Bündner Beteiligung
Die Gemeindeversammlung hat dem Verkauf des zentralen Areals Acuforta im Juni dieses Jahres mit knapp 80 Prozent der Stimmen zugestimmt. Für den ehemaligen Regierungsrat Christian Rathgeb ist es eine Herzensangelegenheit. «Ich kenne San Bernardino seit meiner Kindheit, weil ich es mit meiner Familie ab und zu besucht habe. Ich setze mich für dieses Projekt mit voller Überzeugung ein», so der Vizepräsident des Verwaltungsrates. Dies, «weil sowohl die Gemeinde als auch die Region und vor allem die lokale Bevölkerung dahintersteht. Wir suchen gemeinsam gute Lösungen», so Rathgeb. Er arbeite gut mit Investor Stefano Artioli zusammen, der von sich sagt: «Ich bin ein Machertyp, ich will Dinge erreichen und nicht nur reden.» Rathgeb ist überzeugt, den Ort aus dem Dornröschenschlaf holen zu können. Das etappierte Vorgehen, welches auf Wunsch der Gemeinde gewählt wurde, ermögliche es, die Destination schrittweise wiederzubeleben. Der Investor selber habe die langfristige Perspektive im Auge. «Ich weiss auch, dass die Umsetzung ambitioniert ist», so Rathgeb.

 

San Bernardino Swiss Alps SA

Hinter der San Bernardino Swiss Alps SA steht die Artisa Group von Stefano Artioli. Die San Bernardino Swiss Alps SA tritt als Investorin und Bauherrin auf und plant für die kommenden Jahre mit einem Investitionsvolumen von rund 300 Millionen CHF. Neben Neubauten und Sanierungen von Hotels sind weitere Anlagen geplant. Das Sommer- und das Winterangebot sollen weiterentwickelt werden. Im Zentrum des Projekts steht die Überbauung Acuforta mit Wohnungen, Dienstleistungen, Wellness, Einkaufsmöglichkeiten und einem Fünfsternehotel. Nach Abschluss des Projekts soll San Bernardino über rund 1500 warme Betten verfügen. Der ehemalige Regierungsrat Christian Rathgeb gehört, wie Graubünden-Ferien-CEO Martin Vincenz, dem Verwaltungsrat der Gesellschaft an, Rathgeb als Vizepräsident.

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