Ein Leben Lang für die Berufsbildung - Franco Piubellini, Kantonalvorstandsmitglied

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«Als Kind wollte ich Bauer werden und fuhr beim Nachbarn Traktor.» Gelernt hat Franco Piubellini Automechaniker bei der Calanda Garage in Chur. Für das Autogewerbe im Kanton hat er sich unermüdlich eingesetzt. Er verkauft im Autohaus Willi immer noch Autos, obwohl er eigentlich schon seit zwei Jahren pensioniert wäre.

Sg. Franco Piubellini hat nach der Lehre in Chur die kaufmännische Lehre, die Meisterprüfung zum dipl. Automechaniker sowie die kaufmännische Ausbildung im Kanton Zürich absolviert. Dort hat er für Fiat und als Werkstattchef bei Aston Martin gearbeitet. «Aston Martins waren zwar schöne Autos, aber das Schönste an Zürich war, am Freitagabend immer die Heimfahrt nach Domat/Ems anzutreten, wo die Probe mit den Tambouren anstand.» Auch deshalb ist er nach fünf Jahren im Unterland zurück nach Graubünden gezogen. Leidenschaftlicher Tambour ist Franco Piubellini heute noch bei den Senioren. Zurück in seiner Heimat hat er 18 Jahre lang bis zu 30 Mitarbeitende in seinem Betrieb geführt. Danach ist er zu seinem Lehrbetrieb zurückgekehrt und hat sich wieder vermehrt dem Verkauf gewidmet. Die Freude am Autoverkauf ist bis heute geblieben. «Meine Frau wird diesen Herbst nun auch pensioniert und ich werde beruflich auch kürzertreten. Wir haben ein Häuschen in Italien und da wollen wir mehr Zeit verbringen.»

Dem Autogewerbe ganz den Rücken kehren möchte er jedoch nicht. Bei der Verkaufsberatung habe er mit Menschen zu tun, und dies bereitet ihm Freude. «Ich würde mich nicht als einen lästigen Verkäufer bezeichnen, sondern ich möchte den Kunden beratend zur Seite stehen. Auch wenn du nichts verkaufen kannst, musst du freundlich bleiben, denn man weiss ja nie, ob die Person später wiederkommt», sagt Piubellini. Geändert habe sich vieles im Autogewerbe in den letzten Jahrzehnten. Die Entwicklung der letzten fünf Jahre sei enorm. Im Nahverkehr wird sich das Elektroauto etablieren. Die Batterie muss aber weniger Gewicht und mehr Leistung erzielen. Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe bleiben sicher auch ein Thema, vor allem für die grösseren Reichweiten. «Heutzutage reden wir mit den Kunden über Kilowattstunden, Reichweite und Ladeinfrastruktur», erzählt Piubellini.

Franco Piubellini hat als erster Bündner die goldene Ehrennadel vom Auto Gewerbe Verband Schweiz für besondere Dienste erhalten. Seit 27 Jahren ist er im AGVS Graubünden engagiert. Sichtlich stolz erzählt er von der Einführung der technischen Kurse für Garagisten im Kanton vor über zwölf Jahren. Auch beim Aufbau der Ausbildung der Automobildiagnostiker zusammen mit der ibW war er involviert. Die Einführung der Diplomfeiern der Lehrabgänger/-innen sowie Informationsabende für Schüler/-innen und Eltern waren seine Ideen. Dass Ausbildungen der Berufsschule, der überbetrieblichen Kurse und der beruflichen Weiterbildungen nun im gleichen Gebäude durchgeführt werden können, ist ein grosses Plus für den AGVS Graubünden. Graubünden war hier Vorreiter.

Durch sein Engagement kennt er inzwischen praktisch jeden Garagisten im Kanton und pflegt eine gute Zusammenarbeit mit dem Strassenverkehrsamt und der Bündner Regierung. Im Kantonalvorstand des BGV setzt er sich dafür ein, dass die Lernenden ihre Lehre weiterhin in den Tälern des Kantons machen können. Politisch ist ihm wichtig, dass der Strom nicht teurer wird, die Ladestationen ausgebaut werden und der Autoverkehr in der Stadt nicht noch mehr zurückgedrängt wird.

Über Franco Piubellini

– 6. Juni 1954 geboren in Chur
– In Domat/Ems aufgewachsen und wohnhaft

Beruflicher Werdegang
– Automechaniker-Lehre Calanda Garage Chur
– KV-Ausbildung KLZ Zürich
– Meisterschule Technische Fachschule Winterthur
– Managementkurse in Zürich/ Aargau
– Militär: Major der Reparatur- und Materialtruppen

Sonstige Aktivitäten
– BGV Kantonalvorstand, Vizepräsident AGVS-Sektion Graubünden, Fachausschuss ibW
– Freizeit: Häuschen in Italien umbauen, trommeln

 

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