Werkzeug-Koffer für gesunde und leistungsfähige Arbeitskräfte

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Gesunde und motivierte Mitarbeitende sind das Fundament eines leistungsfähigen und langfristig erfolgreichen Betriebs. Rund ein Drittel der Schweizer Berufstätigen geben gemäss einer Studie der Gesundheitsförderung Schweiz an, dass sie sich emotional erschöpft fühlen. Betriebe können in die betriebliche Gesundheit investieren und erhalten dadurch motiviertere und engagiertere Mitarbeitende, sind mit weniger Absenzen konfrontiert und sind auf dem Arbeitsmarkt attraktiver.

Bl./sg. Betriebliche Gesundheit (teilweise auch Betriebliches Gesundheitsmanagement BGM genannt) umfasst einerseits Massnahmen, um krankheits- und unfallbedingte Fehlzeiten der Mitarbeitenden zu vermindern oder diese zu vermeiden. Andererseits umfasst das BGM auch Aktivitäten, um die Zufriedenheit und Gesundheit von Mitarbeitenden zu fördern und erkrankte Mitarbeitende nach deren Rückkehr wieder gut zu reintegrieren. Im Vordergrund einer guten betrieblichen Gesundheit stehen Führung, Betriebskultur und Arbeitsorganisation.

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sind vorgeschrieben

Ungünstige Arbeitsbedingungen können Ursachen von gesundheitlichen Beschwerden sein. Die Prävention von Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz ist nicht freiwillig. Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sind im Arbeits- und Bundesgesetz über die Unfallversicherung geregelt. Der Arbeitgeber muss alle Massnahmen treffen, die nötig sind, um den Gesundheitsschutz zu wahren, zu verbessern und die physische und psychische Gesundheit der Arbeitnehmenden zu gewährleisten. Die kantonalen Arbeitsinspektorate und die SUVA sind für die Kontrollen des Arbeitsschutze zuständig und unterstützen Betriebe bei der Umsetzung. Während Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in Betrieben heutzutage gut verankert sind, werden andern Aspekte der betrieblichen Gesundheit, wie eine gute Betriebskultur und die psychische Gesundheit, noch nicht überall in einem angemessenen Mass beachtet.

Bei der betrieblichen Gesundheit steht der Mitarbeiter im Zentrum

Für Désirée Stocker, Geschäftsführung der Stiftung Artisana, ist es bei der betrieblichen Gesundheit zentral, dass die Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeitenden in allen Arbeitsprozessen und Entscheidungen mitberücksichtigt werden. Für den Erfolg eines Unternehmens sind neben derQualität der Arbeit eine zufriedene Kundschaft, ein gutes Betriebsergebnis sowie Engagement und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden von entscheidender Bedeutung. Langfristig bleiben Mitarbeitende nur motiviert und leistungsfähig, wenn sie mit ihrer Arbeit zufrieden sind. In einem Unternehmen gibt es immer wieder Zielkonflikte zwischen den Ansprüchen der Inhaber, der Kunden und der Mitarbeitenden. Stocker, welche auch KMUs aus dem Gewerbe in der betrieblichen Gesundheit berät, sagt dazu: «Natürlich müssen Mitarbeitende nicht in Watte gepackt werden. Leistung einzufordern – bei vorhandenem Termindruck vielleicht sogar mehr als üblich –, gehört zur Führung. Fehlt aber die Wertschätzung für Sonderleistungen oder die notwendige Erholungszeit und kommen solche Situationen häufig oder langandauernd vor, dann gefährdet dies die Zufrie denheit und Gesundheit der Mitarbeitenden.» Unzufriedene und gesundheitlich angeschlagene Mitarbeitende sind weniger leistungsfähig, die Qualität der Arbeit sinkt und die Unfallgefahr nimmt zu.

Kleine Massnahmen mit grosser Wirkung

Betriebliches Gesundheitsmanagement sei keine komplizierte Wissenschaft, so Stocker. Gerade in kleineren Betrieben, wo man sich mit den Stärken und Schwächen kennt und die Wege kurz sind, sind Aktivitäten im Bereich Betriebliche Gesundheit unkompliziert und ohne grossen Aufwand umsetzbar. Beispiele für Massnahmen sind eine effizient und ressourcenschonende Arbeitsorganisation, die Förderung der Weiterentwicklung der Mitarbeitenden sowie die Verhinderung von lang andauernden Stressphasen. Ebenfalls wichtig sind qualitativ hochwertige und sichere Arbeitsmaterialien sowie eine klare Rollen- und Aufgabenteilung. Das offene Gespräch über Fehler, Konflikte, Stress und psychische Probleme sowie gemeinsame Pausen und Humor sind wichtige Aspekte der betrieblichen Gesundheit, so Stocker. Wenn Führungskräfte offen sind für kritisches Mitdenken, trauen sich Mitarbeitende auch, sich zu öffnen. Schliesslich ist es wichtig, auf den bestehenden Stärken aufzubauen, diese bewusst wahrzunehmen und zu pflegen. «Zu oft fokussieren wir darauf, was noch besser werden könnte, und vergessen den Blick auf das, was alles schon gut läuft. Sich über Gelingendes zu freuen, ist aber definitiv gesundheitsförderlich,» sagt Stocker.

 

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