125 Jahre Gärtnermeisterverband

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JardinGrischun feiert am 16. Februar seinen 125. Geburtstag. 1899 als Gärtnermeisterverein Chur und Umgebung gegründet, bilden heute 40 Gärtnerbetriebe die Bündner Sektion von Jardin Suisse, dem Unternehmerverband der Schweizer Gärtner.

Den Menschen mit Pflanzen, Blumen und Gartenanlagen Lebensfreude bereiten, hat sich Jardin Grischun auf die Fahne geschrieben. «Verbunden mit unseren gestalterischen Kompetenzen und dem Einsatz geeigneter Materialien tragen wir auf vielseitige Weise zur Aufwertung unseres Lebensraums bei», sagt Jürg Rodigari. Der Emser, seit 2014 Präsident von JardinGrischun, erklärt, dass sich die Mitglieder in seinemVerband primär durch den fachgerechten Umgang mit Pflanzen und der Realisierung und Pflege von Gartenund öffentlichen Anlagen auszeichne. Früher hätten sich die Betriebe fast ausschliesslich mit der Aufzucht von Obst, Gemüse und Blumen beschäftigt. «Damals gehörten Pflanzen und Blumen nicht zu unserem Alltag und waren Luxus-Güter», so Rodigari. Das hat sich stark verändert. In den 40 Betrieben im Kanton sind rund 500 Personen beschäftigt.

Vielfältige Arbeiten
Der Grossteil der Bündner Gärtnerbetriebe sind Mitglied von JardinGrischun. Die Gärtnerbetriebe üben einen oder mehrere der folgenden Tätigkeitsfelder aus:

  • Garten- und Landschaftsbau: Die Gartenbauer unterstützen ihre Kunden von der Planungs- und Projektierungsphase bis zur Realisierung von neuen Gartenanlagen genauso wie bei der Umänderung bestehender Anlagen. Pflaster- und Natursteinarbeiten, Gartenmauern, Stufen und Verbauungen, Dach- und Fassadenbegrünungen, Teichanlagen und Schwimmteiche gehören ebenso zum Leistungsangebot des Garten- und Landschaftsbaus wie der Friedhof- und Grabunterhalt.
  • Detailhandel und Dienstleistungen: Gartencenter und Endverkaufsgärtnereien bieten ein riesiges Sortiment an Pflanzen und Zubehör für Haus, Terrasse und Garten an. Angeboten werden auch verschiedene Dienstleistungen rund um Pflanzen.
  • Produktion von Zierpflanzen, Baumschulpflanzen und Stauden: Die geografischen Gegebenheiten im Kanton Graubünden stellen unterschiedliche Ansprüche an die Qualität der Pflanzen. Besonders die Höhenlage stellt für die Produzenten eine Herausforderung dar. So haben sich die Bündner Gärtner/innen nach den Bedürfnissen ihrer Kunden ausgerichtet und ihre Produktionen entsprechend spezialisiert.

Diverse Herausforderungen
Die Wahrung der Interessen des Berufsstandes gegenüber den kantonalen Behörden, dem nationalen Verband und Dritten gehören zu den wichtigsten Aufgaben von JardinGrischun. Der Bündner Gärtnermeisterverband setzt sich für möglichst wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen ein. Die Arbeit der Gärtner ist stark abhängig von der Saisonalität, in unserem Kanton mit der Höhenlage noch stärker als im Mittelland. Dies bringt in Graubünden verschiedene Herausforderungen mit sich, so beispielsweise die stark schwankenden Arbeitsauslastungen während dem Jahr.Die Branche der Gärtner verfügt über einen eigenen Gesamtarbeitsvertrag und setzt sich für eine nachhaltige Bewirtschaftung ein. In den letzten Jahren ist der Einsatz von chemischen Stoffen wie Pestiziden in der Branche stark gesunken. Die grössten Herausforderungen der Branche sind die höheren Energiepreise, die Regulierungen und Bestimmungen im Bereich Umweltschutz und Arbeitssicherheit. Ein Thema, welches immer wieder in der Branche zu reden gibt, ist die Konkurrenz vonseiten der öffentlichen Hand im Bereich der Gärtnereien. Immer mehr Gemeinden und öffentliche Institutionen führen eigene Gärtnereibetriebe beziehungsweise entsprechende Arbeiten aus.

Berufsbildung im Zentrum
Der Bündner Gärtnermeisterverband ist bemüht, attraktive Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten anzubieten und genügend Lernende zu rekrutieren. Aktuell sind es 40 Lernende in den Sparten Garten- und Landschaftsbau, Zierpflanzen sowie Baumschule, die in Graubünden ausgebildet werden. «Unser Beruf ist zwar beliebt, der Fachkräftemangel ist aber auch in unserer Branche eine Herausforderung», erklärt Rodigari. Die Lernenden der Bündner Gärtner wurden bisher in der Ostschweiz beschult. Neu besuchen sie die Berufsfachschule und die überbetrieblichen Kurse im Zürcher Oberland. Aufgrund der Revision der Berufsbildungsverordnung der Gärtner wird es künftig nur noch zwei Berufsrichtungen geben: Gärtner/in Garten- und Landschaftsbau EFZ/EBA) und Gärtner/in Pfanzenproduktion (EFZ/EBA).

125 Jahre JardinGrischun

Der Verband JardinGrischun feierte sein 125-Jahr-Jubiläum anlässlich seiner Generalversammlung am 16. Februar in Chur. Weiter ist im Sommer ein Anlass mit den Mitarbeitenden aller Betriebe geplant, und es sind Besuche von speziellen Gartenanlagen für die Verbandsmitglieder vorgesehen.

Gründungsjahr: 1899
Mitgliederbetriebe: 40
Berufe Grundausbildung, ab Sommer 2024: Gärtnerin/Gärtner Garten- und Landschaftsbau sowie Gärtnerin/Gärtner Pflanzenproduktion (EFZ/EBA)

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