Präsidentenkonferenz: Mehr Engagement in der Berufsbildung

Die diesjährige Präsidentenkonferenz des BGV fand am 21. Oktober in der Aula der ibW in Chur zum Thema Berufsbildung statt. Die rund 50 Teilnehmenden und die Referenten gingen der Frage nach, wie die Berufsbildung in Graubünden gestärkt werden kann.

Bl. Am Vormittag hat Ivan Schurte von der Wirtschaftskammer Liechtenstein das Programm «100pro! berufsbildung liechtenstein» vorgestellt. Die Angebote zur Unterstützung der Lehrbetriebe umfassen Ausbildungsverbund, die Übernahme der Rekrutierung und administrative Arbeiten für Lehrbetriebe sowie ein Lernenden- und Betriebs-Coaching. Von den Dienstleistungen profitieren 150 Lernende in rund 60 verschiedenen Betrieben. Reto Peng, Leiter Fachunterricht bei der Gewerblichen Berufsschule Chur (GBC), stellte das Projekt «üK-Campus» vor. Im Zusammenhang mit dem Neubau des neuen Schulhauses an der Ringstrasse und der Sanierung der GBC plant die Stadt Chur eine Umnutzung des Schulhauses Daleu für einen üK-Campus. Mit diesem sollen die Berufsverbände die Möglichkeit erhalten, eine gute üK-Infrastruktur in einem gemeinsamen Campus zu nutzen. Damit soll auch die Zusammenarbeit zwischen Fachunterricht und überbetrieblichen Kursen gestärkt werden. Der Berufsbildung kann mit einem Campus auch «ein Gesicht» gegeben werden. Im Anschluss hat der neue Direktor der GBC Martin Good zu den Chancen und Herausforderungen der Bündner Berufsbildung und der Berufsschulen referiert. Die Berufsbildung in Graubünden sei gut aufgestellt. «Aufgrund der demografischen Entwicklung, der Veränderungen in der Arbeitswelt und der Digitalisierung sind alle gefordert die Berufsbildung in Graubünden zu stärken», so Good.

Sechs Beispiele aus den Sektionen

Nach dem Mittagessen stand der gegenseitige Erfahrungsaustausch zwischen den Sektionen zum Thema Berufsbildung im Zentrum. Richard à Porta vom HGV Engiadina Bassa hat über die geplante Integration der Lehrbetriebe in der Gewerbeausstellung Unterengadin informiert, Sarah Davatz vom HGV Vorderprättigau hat den Lehrstellenparcours vorgestellt und Edgar Durschei vom UCP Disentis/Mustér hat zur regionalen Berufsschau in der Cadi erzählt. Maurizio Pirola vom Graubündnerischen Baumeisterverband hat die Aktivitäten seiner Branche in der Berufsbildung vorgestellt. Jan Giger vom Autogewerbeverband Graubünden erläuterte, wie seine Sektion mit Eignungstests und Schnupperlehren die Abbruchquote der Lernenden senken konnte. Simon Schwegler von Gastro Graubünden präsentierte das Label «Top-Ausbildungsbetrieb» (siehe Kasten).

BGV soll sich stärker in der Berufsbildung engagieren

Mit einem Onlinetool konnten sich die Teilnehmenden zu diversen Fragen rund um die Berufsbildung äussern (siehe Grafiken). Die Ergebnisse wird der BGV in seinem weiteren Engagement im Bereich der Berufsbildung einbeziehen. Denn der Grossteil der Anwesenden ist der Meinung, dass sich der BGV im Bereich der Berufsbildung stärker engagieren soll. Zum Abschluss der diesjährigen Präsidentenkonferenz referierte Regierungsrat Dr. Jon Domenic Parolini zur Berufsbildung.

Top-Ausbildungsbetriebe

TOP-Ausbildungsbetriebe Mit dem Angebot «TOP-Ausbildungsbetrieb» werden Lehrbetriebe darin unterstützt eine qualitativ hochstehende Ausbildungstätigkeit in der beruflichen Grundbildung anzubieten. Mit einem dreistufigen Label können sich Lehrbetriebe, die sich besonders intensiv bei der Ausbildung von jungen Menschen engagieren als attraktiven Ausbildungsbetrieb positionieren. Das tun sie, indem sie sich mithilfe von TOP-Ausbildungsbetrieb kontinuierlich weiterentwickeln und dadurch ihre Lernenden auf dem Weg ins Berufsleben optimal begleiten. Das Angebot umfasst neben einer Zertifizierung auch Schulungen und ein Coaching der Ausbildner, so dass die Lehrbetriebe im Ausbildungsalltag darin unterstützt werden ihre Ausbildungsqualität zu erhöhen. Das branchenübergreifende Angebot gibt es seit 2014 und wird von einer Stiftung getragen. In Graubünden sind aktuell 33 Betriebe als «TOP-Ausbildungsbetrieb» ausgezeichnet. Weitere Informationen: www.topausbildungsbetrieb.ch

Stadt-Metzg AG als TOP-Ausbildungsbetrieb Stufe 3

Die Stadt-Metzg AG in Ilanz hat als erster Fachbetrieb im Kanton Graubünden die Stufe 3 als TOP-Ausbildungsbetrieb erreicht. Der BGV gratuliert herzlich zur Zertifizierung auf der höchsten Stufe als Schweizer TOP-Ausbildungsbetrieb! Die Inhaber der Stadt-Metzg, Jean-Claude und Iris Zimmermann setzen ein vorbildliches Ausbildungskonzept um und engagieren sich überdurchschnittlich für die Ausbildung ihrer Lernenden. Die Stadt-Metzg Ilanz ist mit dieser Zertifizierung nicht nur das erste Fleischfachgeschäft in der Schweizer Fleischbranche, das sich hat zertifizieren lassen, sondern auch das erste Unternehmen aller Branchen im Kanton Graubünden mit der Zertifizierungsstufe 3.

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